Friday, 26.10.2018 - Sunday, 28.10.2018 - Banská Bystrica

Herbstschulung: Lehrer_innen gegen Desinformation

Desinformationen, Propaganda und Falschmeldungen sind in der heutigen Gesellschaft ein brandaktuelles Phänomen und stellen ein Sicherheitsrisiko dar. Eine breite Diskussion löste unlängst ein Video der 16-jährigen Studentin Lívia aus, in welchem sie ihre einigermaßen radikale Meinung über das Zusammenleben verschiedener Ethnien und Kulturen äußert. Dieser Vorfall bestätigte wieder einmal die dringende Notwendigkeit intensiver Arbeit mit Jugendlichen, die dem Einfluss diverser alternativer Medien und den dort verbreiteten Desinformationen und Halbwahrheiten stetig ausgesetzt sind. Gerade Mittelschulpädagog_innen, die mit den Jugendlichen am häufigsten in Kontakt sind, können zur Entwicklung kritischen Denkens beitragen, das eine weitere Verbreitung von Desinformationen und die daraus resultierenden Radikalisierung der Gesellschaft verhindern kann. Deshalb organisierte unser Partner Slovak Security Policy Institut in Banská Štiavnica den bereits zweiten Jahrgang der Aktion Herbstschulung: Lehrer_innen gegen Desinformation.

Dreizehn Lehrerinnen und Lehrer nahmen ein Wochenende lang an einem intensiven Bildungsprogramm teil, das ihnen die wichtigsten Fakten über die Funktionsweisen extremistischer Propaganda lieferte, welche sich unauffällig auch in den Schulbänken ihrer Klassen verbreiten kann. Bestandteil der feierlichen Eröffnung der Herbstschulung am Freitag waren die Beiträge des Kreisvorstehers von Banská Bystrica Ján Lunter, der Direktorin des Programms für innere Sicherheit SSPI Monika Masariková, der Vertreterin des Wilfried Martens Centre for European Studies Anna Nalyvaykound von Natália Kancelová als Vertreterin der Friedrich Ebert Stiftung. Der erste Vortragsblock, geleitet von Juraj Smatana, Geschichtsleherer und Aktivist der Seite „Desinformation, Hoax, Propaganda“, widmete sich dem Thema Desinformation im Vergleich der aktuellen Situation mit der Vergangenheit. Am Samstag konnten die Teilnehmer bei zwei Workshops, geleitet von Lukáš Zorád,Trainer und Konsultant der Bürgervereinigung PDCS, und dem Lektor für kritisches Denken Ondrej Gažovič praktisches Handwerkszeug für die tägliche Praxis im Unterricht erwerben. Den Block der Workshops ergänzte der Vortrag „Kommunikationstipps für Lehrer – wie bewältigt man eine Schülerdiskussion über Extremismus“ von der Vorsitzenden der Bürgervereinigung Menschen gegen Rassismus Irena Bihariová. Das Programm des zweiten Jahrgangs beendete der Direktor des SSPI Jaroslav Naď mit seinem Beitrag zu Mythen über EU und NATO und der anschließenden Vergabe der Zertifikate an alle teilnehmenden Mittelschullehrer und -lehrerinnen.

Es freut uns, dass wir ein Projekt unterstützen konnten, dessen Leitbild es ist, die Widerstandsfähigkeit der slowakischen Gesellschaft gegen die hybriden Bedrohungen von Desinformation, Propaganda und Falschmeldungen zu stärken. Wir denken, dass die Lehrer und Lehrerinnen die während des Wochenendes gewonnenen Erkenntnisse in ihrer pädagogischen Arbeit gut gebrauchen können und sie zu Vorbildern werden, die die Jugend in der virtuell geprägten Gegenwart so dringend braucht.

Veranstalter: Slovak Security Policy Institut

Projektpartner: Wilfried Martens Centre for European Studies, Slowakisches Außen- und Europaministerium, NATO PDD

Weitere Informationen zum Thema finden sie im Sammelheft, verfügbar unter folgendem Link:

Friedrich-Ebert-Stiftung
Vertretung in der Slowakischen Republik

Maróthyho 6
81106 Bratislava

+421 2 54 41 12 09
+421 2 54 41 18 80

slovakia(at)fes.de

Team, Kontakt